52. Beitrag | Ein ganzes halbes Jahr

Ein ganzes halbes Jahr

Im August 2021 hat meine Ausbildung zur Industriekauffrau bei den Stadtwerken Hamm begonnen.
Mit Beginn des Februars 2022 bin ich nun schon ein halbes Jahr hier.

Ein ganzes halbes Jahr. Nach einer langen Zeit klingt das nicht, dennoch konnte ich schon einige spannende Wochen erleben.

Aber noch einmal zurück zum Anfang…

Vor Ausbildungsbeginn und auch in den ersten Tagen meiner Ausbildung, war ich sehr unsicher und habe ich mich oft gefragt: „War es die richtige Entscheidung, eine Ausbildung zu beginnen? Kann ich das schaffen?“
Dazu muss ich sagen, meine Unsicherheit kam nicht von ungefähr. Während des Abiturs, bekamen wir nicht selten zu hören: „Du willst eine Ausbildung machen? Leute, ihr macht Abitur! Ihr müsst studieren gehen!“

Wieso ich mich dann doch für eine Ausbildung und gegen ein Studium entschieden habe?
Ich wusste zwar lange Zeit nicht, was ich nach der Schule machen möchte, aber für mich stand fest, dass ich praktische Erfahrung sammeln und den ständigen Lernrhythmus ohne Anwendung vorerst nicht mehr möchte.

So vergingen die ersten Tage und genauso schnell verflogen auch die Sorgen.

Was ist seit August 2021 passiert?

An der Ausbildung zur Industriekauffrau hat mich vor allem die Vielfältigkeit der Aufgaben gereizt, denn in den drei Ausbildungsjahren durchläuft man einige Abteilungen und keine davon gleicht der anderen.

Zu Beginn war ich in der Abteilung der Energiedienstleistungen eingesetzt und habe dort die Tätigkeiten des Heizungsservices kennengelernt. Mein Aufgabenfeld war die Rechnungsfakturierung für die Wartungs- und Störungsberichte.
Um eine Vorstellung davon zu bekommen, für welche Dienstleistungen die ganzen Rechnungen erstellt werden, durfte ich einige Male mit den Monteuren zu den Wartungsterminen fahren.

Danach folgte die Abteilung Personalentwicklung und Ausbildung. In dieser geht es unter anderem um uns, die Azubis.
Vom Veröffentlichen der Stellenausschreibung, über die Bearbeitung der eingegangenen Bewerbungen, bis hin zum Auswahlverfahren, ist in der Abteilung alles dabei – und das Schöne ist, man darf an allen Tätigkeiten teilhaben.

Ich war beispielsweise zum Zeitpunkt des Auswahlverfahrens neuer Bewerber:innen eingesetzt.
Sind die Anforderungen an den/ die Bewerber:in erfüllt? Wie hat die Person im Online-Einstellungstest abgeschnitten? Wird der/ die Bewerber:in zum Vorstellungsgespräch eingeladen?
Diese und viele weitere Fragen haben mich hier beschäftigt.

Außerdem hatte ich die Chance meine Kolleg:innen mit auf die Bildungsmesse zu begleiten, um dort Interessierten von meinen bisherigen Erfahrungen zu berichten.

Die letzten Wochen des ersten halben Jahres sind inzwischen angebrochen und ich bin in der Unternehmenskommunikation eingesetzt. Dies ist die Abteilung für die Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens.
Hier beschäftige ich mich vor allem mit der Recherche und Erstellung von Instagram-Posts, des Pressespiegels oder dem Intra- und Internetauftritt des Unternehmens.

Resümee:

Was ich aus dem ersten halben Jahr für mich mitnehmen kann?

Es war die richtige Entscheidung, die Ausbildung zur Industriekauffrau zu beginnen. Ich glaube, man darf sich nicht so stark von den Meinungen anderer leiten lassen, sondern muss auf sein eigenes Gefühl hören. Ansonsten hätte ich meine jetzigen Erfahrungen nicht sammeln können und nie gemerkt, wie viel Spaß mir die tägliche Arbeit in diesem Unternehmen macht.

Also: Seid mutig und traut euch, etwas auszuprobieren – auch wenn es nicht den Vorstellungen anderer entspricht.

Eure Gina