Was ist RenewablePLUS?
Mit RenewablePLUS erwerben Sie ein besonders hochwertiges Ökostromprodukt, das auf Herkunftsnachweisen basiert. Auch Emissionen, die bei dem Bau oder dem Betrieb einer Anlage anfallen, werden durch entsprechende Emissionsminderungszertifikate ausgeglichen. Diese stammen ausschließlich aus nachhaltigen Projekten des vom TÜV Rheinland zertifizierten Labels ÖkoPLUS. Werden alle Kriterien erfüllt, vergibt der TÜV jährlich eine individuelle TÜV-ID sowie die TÜV Rheinland Zertifizierungsurkunde.
Das Besondere an RenewablePLUS: Durch eine Investmentgarantie wird sichergestellt, dass über das gesetzliche Maß hinaus in den Ausbau erneuerbarer Energien investiert wird. Anlagenbetreiber:innen verpflichten sich dazu, bestehende Anlagen auszubauen, in neue zu investieren oder ökologische Maßnahmen voranzutreiben.
TÜV-Zertifikat Strom
Wie wird Ökostrom erzeugt?
Der Großteil an Ökostrom wird von Wind- und Wasserkraftwerken geliefert. Auch Biogas-, Biomasse-, Geothermie- und Solar-Anlagen sind wertvolle Ökostrom-Lieferanten. Das Besondere beim Ökostrom aus Wind-, Wasser- und Solarenergie: Die Erzeugung verursacht keine Treibhausgase – im Gegensatz zu Strom aus fossilen Energieträgern.
Ihr Ökostromprodukt RenewablePLUS wird durch norwegische Wasserkraft erzeugt (zum kleinen Teil aus Windkraft). Norwegen, ein Land mit unzähligen Flüssen und Fjorden, nutzt damit seinen geografischen Vorteil voll aus. Norwegen gehört zu einem der fünf größten Wasserkraftproduzenten der Welt. Über die Hälfte der gesamten europäischen Speicherkapazität für Wasserkraftwerke liegt in Norwegen. Die umweltfreundliche Stromerzeugung erfolgt dabei unter strengen gesetzlichen Vorschriften, um den Eingriff in die Natur möglichst gering zu halten. Die Eigentümer der Anlagen sind überwiegend Bürger:innen oder Kommunen. Dabei ist die klimafreundliche Stromerzeugung nicht nur in öffentlicher Hand und der der Bürger:innen, sondern auch ohne Verlinkung zur Atom- und Kohlewirtschaft. In Deutschland ist dies aufgrund der gesetzlichen Lage fast unmöglich.
Weitere Informationen zu den Wasserkraftwerken:
Investitionsprojekt Blåvinge (PDF) Investitionsprojekt Nedre Fiskumfoss (PDF) Investitionsprojekt Borgund / Stuvane (PDF)
Was sind Herkunftsnachweise?
Ein Herkunftsnachweis funktioniert wie ein Garantieschein, der die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien bestätigt. Dieser wird elektronisch erstellt und verbrieft. Pro 1 MWh wird ein Herkunftsnachweis ausgewiesen. Gleichzeitig soll durch die Nutzung von Herkunftsnachweisen sichergestellt werden, dass die Eigenschaft „produziert aus erneuerbaren Energien“ nur einmal verkauft und eine Doppelvermarktung ausgeschlossen werden kann. Die Herkunftsnachweise werden in dem Herkunftsnachweisregister (HKNR) des Umweltbundesamtes (UBA) verwaltet und entwertet.
Warum gibt es Herkunftsnachweise?
Die meisten europäischen Länder sind durch ein europaweites Stromnetz miteinander verbunden. In dieses Netz speisen sowohl konventionelle als auch Kraftwerke auf Basis erneuerbarer Energien ihre produzierten Strommengen ein. Es ist daher physikalisch nicht möglich, eine bestimmte eingespeiste Menge an einen bestimmten Endverbraucher zu leiten. Herkunftsnachweise sollen dieses Problem der Vermischung lösen. Es wird daher bei der Erzeugung von erneuerbaren Energien die Eigenschaft „Grün“ von der physikalischen Lieferung getrennt und als Herkunftsnachweis verbrieft. Nur so kann eine klare Aussage zur Qualität des verkauften Stroms getroffen werden.
Quelle: https://www.umweltbundesamt.de
Welche Förderprojekte werden unterstützt?
Förderprojekte 2023:
Neubau des Wasserkraftwerks Nedre Fiskumfoss, Gemeinde Grong Norwegen
Der Neubau ersetzt das alte Wasserkraftwerk Nedre Fiskumfoss aus dem Jahr 1946. Die jährliche Produktion erhöht sich auf 382 GWh (vormals 264 GWh). Die Investitionshöhe beträgt 1 Mrd NOK.
Bei den Arbeiten am neuen Kraftwerk wurde den Lebensbedingungen im Fluss und dem Erhalt der Lachsbestände besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Beim Bau und Betrieb wird daher das Wohlergehen der Lachse von der Laichzeit bis zum Fischfang berücksichtigt. Das Kraftwerk wurde speziell an die Bedürfnisse des nationalen Lachsflusses angepasst. Die Errichtung des Wasserkraftwerks erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde, der lokalen Wirtschaft und der Bevölkerung.
Wasserkraftwerk Nedre Fiskumfoss: ©NTE
Pilotprojekt: Schwimmenden Windkraftanlagen, Nordsee
Bei der Entwicklung und dem Bau der ersten schwimmenden Offshore-Windkraftanlagen handelt es sich um ein Pilotprojekt, dass der Erschließung weiterer Windenergiepotenziale in der Nordsee dient. Die Investitionshöhe beträgt 150 Millionen NOK. Schwimmende Offshore-Windkraftanlagen können in Gebieten eingesetzt werden, in denen herkömmliche am Boden befestigte Anlagen nicht eingesetzt werden können. Die Turbinen sind auf schwimmenden Fundamenten montiert, die sich mit den Wellen bewegen können und am Meeresboden verankert werden.
Welche Investitionen wurden in den Ausbau bestehender Anlagen getätigt?
Investition in eine Kapazitätserhöhung der Wasserkraftwerke Borgund und Stuvane, Steinklepp Norwegen
Die norwegischen Wasserkraftwerke Borgund und Stuvane befinden sich in der Kommune Lærdal. Beide nutzen die Gefälle des Flusssystems der Lærdalselva zur Energiegewinnung. Die geschätzte gemeinsame Jahresproduktion liegt bei ca. 1.183 GWh. Die Investitionshöhe beträgt 180 Mio. NOK.
Am Fluss Mørkedøla wurde eine neue Pumpstation gebaut. Die Pumpe fördert Wasser zu den beiden Kraftwerken, sodass diese mehr Wasser zur Stromerzeugung nutzen können. Durch dieses Projekt wird, mit einem sehr geringen Eingriff in die Natur, die jährliche Erzeugung erneuerbarer Energie in den beiden Kraftwerken um insgesamt 34 GWh erhöht. Der Projektträger legte großen Wert darauf, beim Bau der Pumpanlage die Zukunft der Fischbestände zu sichern und ihnen bestmögliche Lebensbedingungen zu erhalten.
Welche neuen Kraftwerke werden zukünftig gebaut?
Das alte Kraftwerk Fennefoss, das Strom für eine Nickelfabrik produzierte, wurde 1962 stillgelegt. Der Standort, an dem das neue Fennefoss-Kraftwerk gebaut werden soll, ist heute durch große Abraumhalden nach dem Abbau gekennzeichnet. Wenn das Kraftwerk fertiggestellt ist, werden die heute flussaufwärts vorkommenden Wasserstandsschwankungen nicht mehr auftreten. Auch die Schlackenflächen werden abgedeckt und der Fluss wird gesichert. Das durch den ehemaligen Bergbau geprägte Gelände wird am Ende der Bauphase als attraktive Grünfläche wiederhergestellt. Das neue Kraftwerk wird eine installierte Gesamtleistung von 9,9 MW haben. Die Jahresproduktion beläuft sich auf ca. 59 GWh.