Die Menschen in Deutschland nutzen viele verschiedene Heizungssysteme. In rund 81 Prozent der Wohngebäude kommen zentrale Wärmeerzeuger wie Gas- oder Öl-Zentralheizungen oder Elektro-Wärmepumpen zum Einsatz.
In sechs Prozent der Wohngebäude wird Fernwärme eingesetzt, in knapp sieben Prozent Gas-Etagenheizungen. Der Anteil von Einzelheizungen wie beispielsweise Nachtspeicheröfen, Gas-Einzelöfen oder Holz- und Pellet-Einzelöfen liegt zusammen bei knapp sechs Prozent. Damit ist der Wärmemarkt sehr vielschichtig und mit seinen konkreten Gegebenheiten jeweils vor Ort zu betrachten.
Die Hälfte aller Wohnungen in Deutschland wurde auch 2023 noch mit Gas beheizt. Allerdings gibt es bereits einen Trend hin zu effizienteren Systemen im Wärmemarkt. Die Anzahl der nicht mehr zeitgemäßen Niedertemperaturkessel entwickelt sich rückläufig zugunsten der effizienteren Brennwertkessel.
(Quelle: BDEW Studie „Wie heizt Deutschland 2023“)
Wärme | 2023 | 2022 | |
---|---|---|---|
Fernwärmeverkauf | GWh | 89 | 94 |
Heizwasser | GWh | 87 | 92 |
Konzernverbrauch Heizwasser | GWh | 2 | 2 |
Nahwärmeverkauf | GWh | 60 | 60 |
Verteilung | |||
Rohrnetz Hamm-Mitte | km | 8 | 8 |
Rohrnetz Hamm-Heessen | km | 70 | 69 |
Hausübergabestationen | |||
Heizwasser Hamm-Mitte | 68 | 66 | |
Heizwasser Hamm-Heessen | 2.157 | 2.101 | |
Erzeugung | |||
Netzeinspeisung | GWh | 116 | 122 |
Wärmehöchstlast | MW | 43 | 44 |
Im Herbst 2023 wurde das Gebäudeenergiegesetz (GEG) im Bundestag verabschiedet. Es sieht vor, dass ab 2024 möglichst jede neu eingebaute Heizung mit mindestens 65 Prozent Erneuerbarer Energien betrieben werden soll. Bei bestehenden Gebäuden gilt die Heizreform erst dann, wenn die jeweilige Kommune einen Wärmeplan vorgelegt hat.
Mit diesem neuen Gesetz für Erneuerbares Heizen leitet die Bundesregierung den Umstieg auf klimafreundliche Heizungen ein. Spätestens ab Mitte 2028 wird die Nutzung von mindestens 65 Prozent Erneuerbarer Energie für alle neuen Heizungen verbindlich.
Das Klimaschutzgesetz verpflichtet Deutschland, bis 2045 klimaneutral zu werden. Damit das gelingt, müssen wir von fossilen Brennstoffen unabhängig werden – das gilt auch fürs Heizen.
Fernwärme ermöglicht eine umweltfreundliche Energieversorgung, ohne dass bereits beim Heizungsaustausch ein hoher energetischer Sanierungsstand erreicht sein muss und erleichtert damit die energetische Modernisierung von Bestandsimmobilien.
Durch den Ausbau unserer Fernwärmenetze in den Hammer Westen können u.a. ca. 125 Immobilien der Hammer Gemeinnützigen Baugesellschaft ab 2024 mit umweltfreundlicher Fernwärme aus der Müllverbrennungsanlage durch die Stadtwerke versorgt werden. In einem weiteren Schritt erfolgt der Ausbau der Fernwärme in östlicher Richtung.
Bereits seit 2012 erfolgt die Versorgung unserer Fernwärmekund:innen fast ausschließlich durch die Einspeisung der in der Müllverbrennungsanlage Hamm erzeugten Wärme in das Netz der Fernwärmeversorgung. Damit wurde bereits frühzeitig der Grundstein für die heutige Wärmewende vor Ort gelegt.
Fernwärme in Hamm